Gedanken meiner Seele

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Martina Prager

Der Park

Schon beim ersten Schritt, merke ich diese wunderbare und kraftvolle Energie, die mich erreicht, als ich den Park betrete.

Ein Park, der für Erwachsene eine Wohlfühloase und gleichzeitig ein Spielplatz für Kinder ist. Es ist kein gewöhnlicher Spielplatz, wie man ihn kennt, denn außer drei Querstangen ist weit und breit kein anderes Spielgerät sichtbar.

Doch gibt es rundherum Bäume, die ganz besonders sind. Da ist zum Beispiel dieser Platz mit den vier Lebkuchenbäumen. Es duftet beim Vorbeigehen herrlich nach Zuckerwatte, sodass man fast denkt, man sei im Schlaraffenland angekommen. Ein paar Meter weiter befindet sich ein Baum, seine festen und starken Äste hängen bis zum Boden herunter. Ich sehe Kinder rauf und runter klettern, daran schwingen und ihr lustiges und buntes Treiben steckt jedem, der an ihnen vorbei kommt, an. Es ist ihre Ausgelassenheit, die man dabei einfängt, und man erfreut sich an dem Spaß und dem Glück, welches die Kinder beim Herumtollen versprühen und wie sie dabei ihr Kindsein leben.

Ein paar Meter abseits, an einem stillen Plätzchen mitten in der Wiese, lädt eine besondere Bank zum Verweilen und Seele baumeln lassen ein. Ich spaziere weiter und entdecke ein Stückchen weiter zwei Bänke in Herzform. Sie stehen sich mit weitem Abstand gegenüber und laden dazu ein, dein Gegenüber aus der Entfernung neu zu entdecken, oder sich hier kennenzulernen und zu verlieben. Dieser Platz ist von grünen Hecken und wunderschönen Rosensträuchern umgeben, welche eine gewisse Geborgenheit vermitteln.

Ich ziehe weiter und plötzlich stehe ich vor einem riesengroßen Mammutbaum, seitlich wächst ein starker Ast, der den Umfang eines zweiten Baumes hat, heraus. Ich erblicke ein Schild und lese, dass dieser Baum aus dem Jahr 1872 stammt und 2020 von einem Blitz getroffen wurde. Doch er wollte leben und so wurde er bis zur Hälfte gekürzt und zeigt dies nun in Form dieses Astes. Ich stehe voller Ehrfurcht vor diesem Baum und ich merke, wie sehr ich seinen Lebensgeist fühle, ich gehe einmal rundherum, blicke nach oben und fühle diese starke Energie. Es gibt noch einen anderen Baum hier in diesem Park, mit dem ich mich stark verbunden fühle, es ist eine Sommereiche oder auch Stieleiche genannt. Sie stammt aus dem Jahre 1751. Beide Bäume sind alt und haben sicher viel zu erzählen, geben jedem einzelnen Besucher hier in diesem Park etwas mit auf seinen Weg.

Ich gehe ein Stück weiter und komme zu drei Querstangen, solche wie sie unsere Großeltern zum Teppich ausklopfen hatten. Wie sehr freute ich mich immer darauf, meine Vor- und Rückwärtsrollen zu machen. Ich blicke nach links und rechts, sehe mich um, ob mich jemand sehen kann, niemand in Sicht. Ich stütze mich auf die Stange, beuge mich vor und schwinge mich mit meinem Oberkörper über die Stange. Mit einem Schwung mache ich eine Rolle vorwärts und lande sanft und sicher mit den Füßen am Boden. Ich blicke nach links und rechts, nehme meine Tasche und erkunde grinsend weiter den Park.


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Ich möchte leben, dachte sich dieser Mammutbaum aus dem Jahre 1872. Selbst ein Blitzeinschlag im Jahre 2020 konnte diesen mächtigen und wunderschönen Baum nicht davon abhalten. Auf Grund dieses Einschlages musste er bis zu Hälfte gestutzt werden, doch selbst das brachte den starken Riesen nicht um. Sein Überlebenswille war so stark, sodass er sich entschied auf seine Art und Weise weiter zu wachsen. Er hat sich fürs Leben entschieden und zeigt uns damit wie wichtig es ist, selbst bei negativen Ereignissen, Erfahrungen… um sein Leben zu kämpfen, aufzustehen und weiter zu wachsen.


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